Briefmarken

Kameruner Briefmarke 1998: Kronenkranich - 175 F CFA
1998 Kronenkranich 175 F CFA

Kameruner Briefmarke 1998: Pavian - 200 F CFA

1998 Pavian 200 F CFA


Kameruner Briefmarke 1998: Menschenrechte - 370 F CFA

1998 Menschenrechte 370 F CFA

Kameruner Briefmarke 1999: CEMAC - 225 F CFA

1999 CEMAC 225 F CFA


Kameruner Briefmarke 2000: Friede Arbeit Vaterland - 125 F CFA

2000 Friede Arbeit Vaterland 125 F CFA

Kameruner Briefmarke 2000: Die zehn Provinzen Kameruns - 200 F CFA

2000 Die zehn Provinzen Kameruns – 200 F CFA

In Kamerun gibt es viele Möglichkeiten, einen Brief zu befördern. Oft bekommen wir Briefe, die von Hand zu Hand weitergegeben wurden, bis sie schlussendlich bei uns ankommen. Dabei wird es mit dem Briefgeheimnis nicht immer sehr genau genommen, oft sind Briefe auch nicht verschlossen. Schließlich hält bei unserem Klima die Gummierung normaler Briefumschläge nicht besonders gut.

Zwischen einem Dorf und der Stadt, oder zwischen Dörfern, werden Briefe oft von Hand zu Hand weitergegeben. Normalerweise gibt es immer jemanden, der auf den Markt will, oder der etwas in der Stadt zu erledigen hat.

Wir selbst haben am Verwaltungsgebäude einen Briefkasten, in den solche Briefe eingeworfen werden können, schließlich ist unser Büro nicht rund um die Uhr besetzt. Ausser uns hat aber fast niemand einen Briefkasten. Man kann nämlich fast überall darauf zählen, dass mindestens ein Wächter da ist, dem man einen Brief geben kann. Auch in Privathaushalten bleibt immer mindestens eine Person zuhause, um das Haus zu bewachen. Ein Briefkasten wird also nicht benötigt.

Wenn ein Brief von einer Stadt in die andere geschickt werden soll, gibt es einen anderen Weg. Neulich musste ich beispielsweise einen Brief von Maroua nach Ngaoundéré schicken. Ich habe mir also ein Bus-Unternehmen gesucht, welches diese Strecke fährt, und habe den Brief dort abgegeben. In diesem speziellen Fall war vereinbart, dass das Porto vom Empfänger entrichtet werden sollte.

Diese Art, einen Brief zu verschicken, erfreut sich erst seit dem Jahre 2001 größerer Beliebtheit, denn in dem Jahr kamen in Nordkamerun die Mobiltelefone auf. Der Empfänger muss ja wissen, dass er einen Brief bekommen wird, und informiert sein, bei welchem Busunternehmen er den Brief abholen kann und wann. Hierzu ist das Mobiltelefon unerlässlich.

Auch wer einen Brief durch die normale Post bekommt, muss ihn dort abholen. Es gibt in Maroua (und wohl auch in ganz Kamerun) keine Postzustellung. In Maroua gibt es auch keine Straßennamen oder Hausnummern, welche eine Zustellung erlauben würden. Der normale Weg ist also, dass man ein Postfach bei der Post hat, oder zumindestens jemanden kennt, dessen Postfach man angeben kann.

Unser Postfach in Maroua (Nr. 82) ist das bekannteste Postfach in der Stadt. Viele Christen, die wenigstens ab und zu in unsere Gottesdienste kommen, geben dieses Postfach als ihre Adresse an. Die Leute sind so zahlreich, dass wir sie nicht alle kennen können.

Wir haben bei uns Postfächer eingerichtet, welche so ähnlich sind wie die bei der Post. Hier hinein verteilen wir diejenige Post, die wir uns bekannten Leuten oder Zentren zuordnen können. Die übrige Post wird im Gottesdienst verteilt. Meist werden dazu während der Bekanntmachungen die Namen der Adressaten vorgelesen, damit sie wissen, dass sie am Ende des Gottesdienstes vorne vorbeikommen und ihren Brief mitnehmen sollen. Es nimmt auch schon mal jemand die Post für seinen Nachbarn mit, aber manche Briefe liegen monatelang neben der Kanzel, bis sie schließlich in irgendeine Ecke geräumt werden.

Neben der normalen Post gibt es auch noch Unternehmen wie DHL, oder auch kleinere, nationale Unternehmen, mit denen man einen Brief oder eine andere Sendung schicken kann. Dies ist aber vornehmlich für Organisationen, Firmen oder Behörden interessant, weniger für den Privatmann. Für Sendungen zwischen Nord- und Südkamerun nutzen wir gelegentlich dieses Angebot, denn die Busunternehmen fahren meistens nur bis Ngaoundéré.

Wer einen Brief mit der normalen Post verschickt, muß ihn natürlich auch frankieren. Was es im Moment bei der Post in Maroua an Briefmarken zu kaufen gibt, ist hier rechts dargestellt. Es gibt aber noch mehr als nur die hier abgebildeten Marken, es ist nur nicht immer alles vorrätig.

Ein Luftpostbrief innerhalb Kameruns kostet 125 F CFA [€-,19], innerhalb der CEMAC 200 F [€-,30], nach Frankreich und in einige französisch-sprachige afrikanische Länder 250 F [€-,38], in alle anderen afrikanischen Länder 370 F [€-,56], nach Europa (ausser Frankreich) 410 F [€-,63] und in die restliche Welt 450 F CFA [€-,69].

Wenn wir also einen Brief nach Deutschland schicken wollen, haben wir im Moment das Problem, dass sich das Porto von 410 F CFA aus den vorhandenen Marken nicht zusammensetzen lässt. Ein Ausweg besteht darin, Kollegen zu bitten, bei Postämtern in ihrer Nähe nach anderen Werten zu fragen, und uns die Marken bei Gelegenheit mitzubringen. Bei einem einzelnen Brief kann man auch mal 450 F aufkleben, wenn es anders nicht passt.

Für die Leute in Nordkamerun gibt es, neben den beschriebenen Möglichkeiten, einen Brief zu verschicken, noch zwei andere wichtige Medien zur Nachrichtenübermittlung: Das Mobiltelefon und das Radio. Vielleicht schreiben wir mal gesondert zu diesen Themen.

Martin Pusch