Abschied aus Maroua

Unsere Berichte sind seltener geworden. Die Stadt Maroua, ja, die ganze Gegend hat eine unruhige Zeit durchgemacht. Erst gab es nur in Nigeria Anschläge, dann schwappte die Gewalt über die Grenze nach Kamerun. Schließlich kam es im Juli 2015 auch in Maroua selbst zu Selbstmordattentaten.

Die Situation hat den Alltag vieler Menschen verändert, eingeschränkt. Manch einer, der es sich erlauben konnte, hat die Stadt verlassen. Der Handel litt darunter, und auch unter den eingeschränkten Reise- und Transportmöglichkeiten. Die Grenze zu Nigeria war quasi zu, und damit ein wichtiger Handelspartner außer Reichweite.

Inzwischen wurde viel unternommen, um die Ruhe wieder herzustellen. Und langsam normalisiert sich auch der Alltag wieder. Alle hoffen, dass damit die Krise überstanden ist. Im Grenzgebiet zu Nigeria werden noch hin und wieder Dörfer überfallen — sind das letzte Ausläufer des Sturms? Wir wissen es nicht.

Unser eigener Alltag hat sich ebenfalls verändert. Schlussendlich haben wir das Jahr 2015 in Douala verbracht. Arbeiten konnten wir auch dort. Aber es ist ein anderer Alltag, unter anderen Bedingungen, mit anderen Menschen.

In letzter Zeit waren wir wieder in Maroua. Viele freuten sich, uns wiederzusehen. Aber sie sahen auch, dass wir unseren Haushalt auflösten, und die Übergabe der Arbeit vorbereiteten. Da verstanden sie.

Unsere Gemeinde in Maroua veranstaltete einen Abschiedsgottesdienst für uns. Ein bewegender Tag —  es gab Zeichen der Verbundenheit, durch Worte, Lieder, Umarmungen, Geschenke, Bilder und durch ein gemeinsames, einfaches Essen.

Dann kam der Abschied aus Maroua. Viele „letzte Dinge“ gab es zu tun, die Zeit war ausgefüllt bis zur letzten Minute. Unser Flug wurde auf den späten Abend verschoben, und so konnten wir alles erledigen. Das „Bewältigen“ steht auf einem anderen Blatt.

Gepäckwagen am Flughafen Salak (Maroua).
Gepäckwagen am Flughafen Salak (Maroua).
Büroschrank, leere Ordner, Material — bereit für die Übergabe
Büroschrank, leere Ordner, Material — bereit für die Übergabe
Vier blaue Fässer aus Kunststoff, mit großen schwarzen Deckeln.
Unsere Sachen, bereit für den Transport nach Douala