Mama hat vor ein paar Monaten ein Geschenk bekommen. Das kam so:
Sie ist über den Markt gegangen. Wie gewohnt grüßte sie die Leute. Ein Bekannter kaufte sich gerade ein kleines Tütchen. Es war aber nicht zu definieren, um was es sich handelte. Klar, daß Mama nachgefragt hat.
Es sei eine Delikatesse: geröstete Heuschrecken! Wir hatten schon davon gehört, daß man die essen kann. Aber wir hatten noch nie die Gelegenheit, welche zu kosten.
Mama beschloß also, ein Tütchen zu kaufen. Es sollte 50 F CFA kosten. Das entspricht -,08 Euro. Mama hatte kein Kleingeld. Die Verkäuferin hatte kein Wechselgeld. Der Handel schien nicht klappen zu können. Da meldete sich der Bekannte: „Madame Pastor, ich schenk dir eine Portion!“ Er hat also für Mama bezahlt. Das ist doch nett!
Zuhause waren wir bestimmt 9 Leute zum Mittagessen. Was es eigentlich zu Essen gegeben hat, weiß ich nicht mehr. Als Mama uns stolz ihr Geschenk zeigte, rümpften manche die Nase. Das alleine schon war für mich ausschlaggebend. Ich mußte unbedingt eine Heuschrecke essen.
Schmeckt gar nicht so schlecht, einfach ölig knusprig.
Bernice probiert eine Heuschrecke.
Ich geb’s zu, ich habe Heuschrecken nicht auf die Liste meiner Lieblings-Snacks aufgenommen. Aber ich finde es gut, mal etwas Fremdes auszuprobieren.
Platz für DorfpalaverTimon hält frisch geerntete Erdnüsse in der Hand – rechts das FeldSchlafstelle eines HirtenZwei Nigerianerinnen kommen uns mit ihren Traglasten entgegen.Dies ist eine Grabstätte.Zwischen dem Führer und uns Kindern befindet sich die Grenze.Wir laufen an einem Hirsefeld längs.Dies ist der Berg von Rhumsiki.Nun sind wir wieder zurück im Quartier.
Unmengen GranitfelsenSchlucht mit WasserlaufReißendes WasserRuhige Stelle mit Sandstrand
In den Herbstferien sind Mama, Timon und ich für drei Tage verreist. Wir wollten mal ein paar typisch touristische Orte besuchen.
Da die Autos der ΕΒΜ zu altersschwach sind, haben wir es vorgezogen, ein Auto mit Chauffeur zu mieten. Eine Freundin von Mama ist übrigens auch noch mit uns gereist.
Als erstes fuhren wir die bekannte Strecke Richtung Garoua. Auf halbem Weg bogen wir von der Hauptsraße ab. In Guider gab es einen dezenten Hinweis darauf, daß links der Straße der Weg zu den „Gorges de Kola“ führt. Unterwegs hatten wir schon mehrmals den Mayo Louti überquert. Da er nicht mehr viel Wasser führte, konnten wir uns kaum vorstellen, daß es in dieser trockenen Gegend eine Schlucht geben könnte. Der Weg wurde immer schmaler, bis er schließlich endete. Links von uns entdeckten wir Unmengen Granitfelsen. Das sollte eine Schlucht sein? Ein paar Dorfjungens ließen nicht lange auf sich warten. Sie zeigten uns, wie wir am besten über diese Felsen klettern konnten. Und dann sahen wir tatsächlich tief unter uns das Wasser!
Die Führer wollten uns noch eine Badestelle zeigen. Das konnten wir uns nicht vorstellen, daß man in dem reißenden Wasser baden könnte. Wir balancierten also weiter, bis wir an eine Stelle oberhalb des Wasserlaufes kamen. Tatsächlich entdeckten wir dort eine ganz hübsche Bucht.
Hier erfrischten wir uns, indem wir durchs Wasser wateten. Wir bewunderten rote Libellen. Timon hat sich die Hosentaschen so voll Steine gepackt, daß wir Sorge hatten, er würde seine Hose verlieren. Für mich haben die Dorfjungens noch von einem besonderen grauen Felsen einen Stein herausgehauen. Mir gefiel die Farbe so gut!
Es war Mittagszeit und die Sonne brannte heiß. Da sind wir wieder zum Auto zurückgelaufen. Eine halbe Stunde später hatten wir eine Autopanne. Es war praktisch, daß dies gerade bei einem Marktflecken passierte. Mama kaufte uns weiche Brötchen. Eine Frau bot uns die besonderen kleinen Eßbananen an. Auf der anderen Straßenseite hat Mama noch Bororo-Frauen gegrüßt. Sie gehören zu einem Nomadenvolk und verkauften Milch von ihren Herden. Diese Frauen sind sehr hübsch!
Die Fahrt ging recht bald weiter. Durch die Reparatur muß es einen Kurzschluß gegeben haben. Denn nun ertönte ein andauernder schriller Pfeifton im Auto. Wir ließen uns davon aber nicht die gute Laune nehmen.
In Garoua haben wir erst mal unser Quartier bezogen. Dann sind wir zum Kunsthandwerkermarkt gegangen. Dort gab es interessante Sachen zu sehen. Ich habe mir ein Armband gekauft.
Anschließend haben wir eine Missionarsfamilie besucht und sind mit ihnen schwimmen gegangen. Abends hätten wir gerne noch das Nilpferd Africa von Nahem gesehen. Meist kommt es am späten Nachmittag bei der Brücke von Garoua aus dem Wasser. Als wir dort waren, war es aber noch in ca 200m Entfernung am Schwimmen.
Erster Vorsprung des Berges in RhumsikiBeeindruckende Kakteen am WegesrandDiese Grotte diente den Ureinwohnern als Behausung.Blick aus der Grotte, auf den Ort RhumsikiJetzt ist Klettern angesagt...Blick zurück auf den Weg, den wir genommen haben
Dieser Junge hofft, uns seine selbstgeflochtenen Strohhüte verkaufen zu können.Ruhepause auf dem Gipfel
die sogenannte „Mondlandschaft“Blick in den Abgrund – unter der Kante befindet sich eine weitere Höhle.Auf dem AbstiegTimon beim Rückweg, der Führer hilft, und der Hutverkäufer hofft immer noch auf Kundschaft.Der Junge mit den Hüten hat den ganzen Weg barfuß zurückgelegt.Baumwurzeln am FelsenWunderschöner Sonnenuntergang
Jetzt ist weit mehr als eine Woche vergangen, seit ich meinen Reisebericht angefangen habe.
Am Dienstag haben wir uns auf den Weg nach Rhumsiki gemacht.
Dieser Ort befindet sich in den Bergen, an der nigerianischen Grenze. Wir kamen rechtzeitig genug an, um noch einen Spaziergang auf den Berg zu machen.
Aus dem Spaziergang wurde eine Kletterpartie. Wir mussten ganz schön aufpassen. Aber gerade das hat uns tüchtig Spaß gemacht.
Nach dem Abendessen haben wir uns unter einen Baobab-Baum gelegt und den Sternenhimmel bewundert. Da Vollmond war, war es erstaunlich hell. Wir haben gesungen und die Natur genossen!