Gerne wird auch in Afrika von den Segnungen der modernen Technik profitiert. Man profitiert aber nur so lange, wie auch alles funktioniert. „Improvisierte Lösungen“ weiterlesen
Maus im Schrank
Eine Maus hat sich in einen unserer Schränke verirrt. „Maus im Schrank“ weiterlesen
Postlaufzeit
Neben vielen E-Mails bekommen wir auch immer noch papiergebundene Post nach Maroua geschickt. Dabei ist es interessant, zu sehen, wie lange die Post unterwegs gewesen ist.
Natürlich gibt es auch Post, welche nie bei uns angekommt. Wie hoch die Dunkelziffer ist, wissen wir nicht. Dass ein Brief verloren gegangen ist, merken wir nur, wenn jemand sich später auf seinen Brief bezieht, oder wenn jemand seine Briefe nummeriert.
Ich habe eine Zeitschrift abonniert, um in Sachen Computer auf dem Laufenden zu bleiben. Es handelt sich bei dieser Zeitschrift um die c’t (Magazin für Computer und Technik). Letztes Jahr, zum 25-jährigen Jubiläum der Zeitschrift, wurden die Auslands-Abonnenten angeschrieben und konnten sich mit einem Foto melden, wenn sie wollten. [Mit diesen Informationen wurde eine Übersichtskarte der Auslands-Abonnenten angelegt, welche aber inzwischen wohl nicht mehr online ist.] Demnach bin ich der einzige Leser dieser Zeitschrift in Kamerun, und einer von zwei Handvoll auf dem gesamten Kontinent.
Für die erste Jahreshälfte 2009 hatte ich mir vorgenommen, auf die Postlaufzeit der einzelnen Hefte zu achten. Ich habe mir also auf die Hefte jeweils das Datum geschrieben, an dem ich es im Postfach hatte. Hier eine Übersicht:
Heft 2009 | erschienen | angekommen | Laufzeit in Tagen |
1 | 22.12.2008 | 23.01.2009 | 32 |
2 | 05.01.2009 | 06.02.2009 | 32 |
3 | 19.01.2009 | 19.02.2009 | 31 |
4 | 02.02.2009 | 02.03.2009 | 28 |
5 | nicht angekommen | ||
6 | 02.03.2009 | 04.06.2009 | 94 |
7 | 16.03.2009 | 30.03.2009 | 14 |
8 | 30.03.2009 | 23.04.2009 | 24 |
9 | 14.04.2009 | 30.04.2009 | 16 |
10 | 27.04.2009 | nicht aufgeschrieben | |
11 | 11.05.2009 | 03.06.2009 | 23 |
12 | 25.05.2009 | 18.06.2009 | 24 |
13 | 08.06.2009 | 30.06.2009 | 22 |
14 | 22.06.2009 | 05.07.2009 | 13 |
Man kann also erkennen, dass die Post aus Deutschland, wenn alles gut geht, etwa zwei Wochen braucht, um in Maroua anzukommen. Die durchschnittliche Laufzeit liegt jedoch fast bei 30 Tagen. Immerhin kommen die Hefte in der Regel in der richtigen Reihenfolge bei mir an. Ausnahme: Das Heft Nr. 6 war sehr lange unterwegs. Dies passt jedoch zu unseren sonstigen Erfahrungen, dass es immer wieder Sendungen gibt, welche mehrere Monate unterwegs sind.
Von 14 Heften ist ein einziges nicht angekommen. Die Verlustrate ist also nicht sehr hoch, es ist natürlich trotzdem ärgerlich, dass es Verluste gibt.
Martin Pusch
Lesen – [Französisch: Lire] – [Foulfoulde: Jangugo]
Wir ermutigen die Leute, mit denen wir hier in Kamerun Kontakt haben, gerne dazu, mehr zu lesen. Oft sind es Einzelne, die über ein Thema ins Nachdenken gekommen sind, und denen dann ein Gesprächspartner feht. Ein gut ausgewähltes Buch kann diesen fehlenden Gesprächspartner – zumindest teilweise – ersetzen. „Lesen – [Französisch: Lire] – [Foulfoulde: Jangugo]“ weiterlesen
Zwischenmahlzeit: Heuschrecke
Mama hat vor ein paar Monaten ein Geschenk bekommen. Das kam so:
Sie ist über den Markt gegangen. Wie gewohnt grüßte sie die Leute. Ein Bekannter kaufte sich gerade ein kleines Tütchen. Es war aber nicht zu definieren, um was es sich handelte. Klar, daß Mama nachgefragt hat.
Es sei eine Delikatesse: geröstete Heuschrecken! Wir hatten schon davon gehört, daß man die essen kann. Aber wir hatten noch nie die Gelegenheit, welche zu kosten.
Mama beschloß also, ein Tütchen zu kaufen. Es sollte 50 F CFA kosten. Das entspricht -,08 Euro. Mama hatte kein Kleingeld. Die Verkäuferin hatte kein Wechselgeld. Der Handel schien nicht klappen zu können. Da meldete sich der Bekannte: „Madame Pastor, ich schenk dir eine Portion!“ Er hat also für Mama bezahlt. Das ist doch nett!
Zuhause waren wir bestimmt 9 Leute zum Mittagessen. Was es eigentlich zu Essen gegeben hat, weiß ich nicht mehr. Als Mama uns stolz ihr Geschenk zeigte, rümpften manche die Nase. Das alleine schon war für mich ausschlaggebend. Ich mußte unbedingt eine Heuschrecke essen.
Schmeckt gar nicht so schlecht, einfach ölig knusprig.
Ich geb’s zu, ich habe Heuschrecken nicht auf die Liste meiner Lieblings-Snacks aufgenommen. Aber ich finde es gut, mal etwas Fremdes auszuprobieren.
Bernice