Ein Konzert

Gegen Ende der Ferien habe ich mich auf etwas gefreut. Natürlich nicht auf die Schule, aber lest selbst:

Ist doch klar, daß jede Jugendgruppe einen Chor hat? Also für uns hier ist das selbstverständlich!

Beim Singen...
Beim Singen...

Wir hatten schon lange davon geträumt, uns ein Schlagzeug anzuschaffen. Im August war es soweit. Da haben wir uns mächtig gefreut. Wir beschlossen, daß wir ein Konzert geben wollen, in dem wir unseren Dank ausdrücken wollen. Wir sind dankbar gegenüber Gott und natürlich auch dankbar gegenüber denen, die unsere Projekt finanziell unterstützt haben. Mit dem Konzert haben wir drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Dank für das Schlagzeug, das Schulanfangs-Konzert und die Verabschiedung von unserem Pastor.

Wir haben uns dann jeden Tag getroffen und geprobt. Es macht mir enorm Spaß, mit den anderen Jugendlichen am Stück so zwei bis drei Stunden zu singen und zu tanzen. Ich hatte auch selbst ein Lied komponiert. Mit Dana Daniels Hilfe habe ich dem Text und der Musik den letzten Schliff geben können. Dann haben wir das Lied dem Jugendchor beigebracht.

Am Sonntag, den 12. September war es dann soweit. Wir hatten das Konzert für 19 Uhr angesetzt. Da es an dem Tag ganz tüchtig geregnet hatte, kamen die Leute nicht ganz so schnell bei (Regen verursacht Matsch und bringt Kälte. Da geht alles etwas langsamer). So gegen 19.45 Uhr ging es dann aber los.

Die Gitarren und das Schlagzeug spielten, während wir im Tanzschritt auf die Bühne zogen. Nachdem wir dann alle unseren Platz eingenommen hatten, stimmten wir in die Musik ein und los ging’s. Insgesamt haben wir 16 Lieder vorgetragen.

Die Kirche war dann doch ziemlich voll, so an die 500 Leute waren gekommen.

Die ganze Gruppe
Die ganze Gruppe

Vorne stand ein Tablett für Geldspenden. Dazu kommen die Leute aus dem Publikum nach vorne, die meisten tanzen dabei und ermutigen die Sänger. Manche stecken dem Sänger, den sie besonders mögen, Geld in die Brusttasche oder kleben es an die Stirn. Andere nehmen ein großes Tuch, tanzen am Chor vorbei und wischen den Sängern den Schweiß von der Stirn, was nicht alle mögen. All das trug auch diesmal wieder dazu bei, daß eine ganz tolle Stimmung aufkam.

Wir haben bis fast 22:30 Uhr gesungen. Es war einfach cool!

Mareike
Klangprobe im MP3-Format [3,13 MB]

Auf einer Hochzeit

Ich bin so froh, daß unsere Urlaubsreise vorbei ist.

Doch, es war schon schön, als Familie miteinander unterwegs zu sein. Aber mir fehlte die Jugendgruppe.

Am Samstag, den 7. August, sind wir wieder in Maroua angekommen. Die halbe Stunde, die mir bis zu Beginn des Jugendtreffens blieb, habe ich genutzt, um ganz fix meine Sachen aufzuräumen. Das war nämlich Bedingung meiner Eltern an mich, um zur Jugend gehen zu können.

Die Jugend trifft sich mittwochs und samstags und manchmal auch sonst noch.

Am 18. August wurde bekannt gegeben, daß A., ein Mädchen aus unserer Gruppe, heiraten würde. Wann? Am 19. August, also am nächsten Tag – das ist kein Witz!

Da die meisten Leute hier mehrere unterschiedliche Namen haben, wußte ich, ehrlich gesagt, gar nicht, wer denn nun A. ist. Sie wurde mir als die „Braune“ beschrieben. Das bedeutet, daß sie hellhäutiger ist als andere.

Wir haben uns gewundert, wie es so plötzlich zu dieser Hochzeit gekommen ist. Das Mädchen hatte nie davon gesprochen, daß es verlobt sei.

Nun hatte der Bräutigam, der in einer entfernten Stadt wohnt, jemandem die Nachricht mitgegeben, daß er um den 19.08.2004 herum drei Tage frei hätte. Dann würde er kommen und sein Mädchen heiraten.

Der Bote hat seinen Auftrag nicht ausgeführt. Nun mußte alles ganz schnell geplant und ausgeführt werden.

Um 15:00 Uhr trafen wir uns im Gehöft der Eltern von A., im Stadtteil Hardé. Die Jungs aus unserer Gruppe nahmen draußen Platz. Wir Mädchen drängten uns in einen der beiden Schlafräume.

Irgendwann schaute der Brautvater bei uns vorbei. Ihm fiel auf, was wir schon lange spürten: es war sehr heiß in dem kleinen Zimmer. Er lud uns also ein, uns in den anderen Raum zu setzen, wo es einen Ventilator gab.

Die Trauung fand im Gehöft der Brauteltern statt. Es wurde nicht viel Aufhebens gemacht. Das Singen und Tanzen hat großen Spaß gemacht!

Gegen 18 Uhr wurde die Braut in das Gehöft der Eltern des Bräutigams begleitet. Wir aus dem Stadtteil Founangué haben uns dann auf den Heimweg gemacht, da ich vor Einbruch der Dunkelheit zuhause sein muß.

Abends wollte ich meiner Mutter noch erklären, welches nun das braune Mädchen ist, zu dessen Hochzeit ich war. Beim Durchstöbern unserer Bilder stießen wir auf dieses:

Jugendchor
Jugendchor

Hier auf dem Bild ist A. ganz rechts zu sehen. Sie ist eindeutig hellhäutiger als andere, nicht wahr?

Mareike Pusch