Wir hatten Besuch aus Deutschland, und der sollte ja auch einmal ein paar wildlebende Tiere in freier Wildbahn sehen. Ausserdem hatten immer noch nicht alle Familienmitglieder die Gelegenheit, Elefanten im Park zu sehen. So entschlossen wir uns also zu einem Ausflug in den Wazapark. „Besuch im Wazapark – 15.08.2005“ weiterlesen
Wir ermutigen die Leute, mit denen wir hier in Kamerun Kontakt haben, gerne dazu, mehr zu lesen. Oft sind es Einzelne, die über ein Thema ins Nachdenken gekommen sind, und denen dann ein Gesprächspartner feht. Ein gut ausgewähltes Buch kann diesen fehlenden Gesprächspartner – zumindest teilweise – ersetzen. „Lesen – [Französisch: Lire] – [Foulfoulde: Jangugo]“ weiterlesen
Mama hat vor ein paar Monaten ein Geschenk bekommen. Das kam so:
Sie ist über den Markt gegangen. Wie gewohnt grüßte sie die Leute. Ein Bekannter kaufte sich gerade ein kleines Tütchen. Es war aber nicht zu definieren, um was es sich handelte. Klar, daß Mama nachgefragt hat.
Es sei eine Delikatesse: geröstete Heuschrecken! Wir hatten schon davon gehört, daß man die essen kann. Aber wir hatten noch nie die Gelegenheit, welche zu kosten.
Mama beschloß also, ein Tütchen zu kaufen. Es sollte 50 F CFA kosten. Das entspricht -,08 Euro. Mama hatte kein Kleingeld. Die Verkäuferin hatte kein Wechselgeld. Der Handel schien nicht klappen zu können. Da meldete sich der Bekannte: „Madame Pastor, ich schenk dir eine Portion!“ Er hat also für Mama bezahlt. Das ist doch nett!
Zuhause waren wir bestimmt 9 Leute zum Mittagessen. Was es eigentlich zu Essen gegeben hat, weiß ich nicht mehr. Als Mama uns stolz ihr Geschenk zeigte, rümpften manche die Nase. Das alleine schon war für mich ausschlaggebend. Ich mußte unbedingt eine Heuschrecke essen.
Schmeckt gar nicht so schlecht, einfach ölig knusprig.
Bernice probiert eine Heuschrecke.
Ich geb’s zu, ich habe Heuschrecken nicht auf die Liste meiner Lieblings-Snacks aufgenommen. Aber ich finde es gut, mal etwas Fremdes auszuprobieren.
Wir schauen durch das Seitenfenster hinein.Das Flugzeug wird betankt: aus einem Fass, mit Hilfe einer Handpumpe.Ein Blick in das Innere des Flugzeugs.Das Flugzeug ist jetzt startbereit.
Neulich hat Papa mit mir einen Ausflug gemacht. Wir sind zum Flughafen gefahren. Der ist ungefähr 24 km von unserem Haus entfernt.
Auf der Piste können auch grössere Maschinen landen, wie z.B. die Boeing 737, die schon deutlich mehr als 100 Passagiere transportieren kann.
Nun kommt aber nicht jeden Tag so ein grosses Flugzeug in Maroua an, und wenn dann noch ein Flug ausfällt, wird das Reisen schnell schwierig.
Bekannte von uns mußten aber unbedingt in Südkamerun Anschluß an den Flug nach Europa bekommen. Deshalb hatten sie von einer Organisation ein kleines Flugzeug gemietet.
Papa meinte, daß wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen sollten, das anzugucken.
Wir sind also nach Salak gefahren. Salak ist der Name von dem Dorf, das ganz nah beim Flughafen ist. Natürlich sind wir nicht ins Dorf gefahren sondern direkt zum Flughafengebäude.
Das stand da ganz friedlich und still in der Sonne. Schließlich stand für den Tag nur dieser eine Flug von unseren Bekannten auf dem Programm. Wir sind durch das Gebäude durch und auf’s Rollfeld. Da kam das Flugzeug schon. Ich sag Euch, das ist echt sehr klein. Am besten guckt Ihr Euch ein paar von unseren Bildern an. Es war lustig anzusehen, daß der Pilot sich zum Betanken auf einen Flügel gesetzt hat. Ich durfte mir das Cockpit anschauen. Direkt neben dem Piloten darf ein Passagier Platz nehmen. Dahinter ist nochmal Platz für vier Leute. Insgesamt hat man nicht viel Bewegungsfreiheit. Natürlich kann man während des Flugs auch nicht aufstehen. Dafür fliegt man tief und kann die Landschaft besser beobachten.
Ich hätte schon Lust auch mal so zu reisen. Vielleicht klappt es ja mal!
Zu Weihnachten habe ich in der Schule bei einem Theaterstück die Rolle des Schulinspektors gehabt. Da hatte ich ganz viel Text auswendig zu lernen. Die Vorführung war toll! „Neuigkeiten von Timon“ weiterlesen
Third Culture Kids – Aufwachsen in mehreren Kulturen
von David Pollock / Ruth van Reken / Georg Pflüger
Francke Verlag, 2003 – ISBN: 3861226324
Die Abkürzung TCK steht für „Third Culture Kids“. Das sind nicht nur Kinder von Missionaren, sondern auch von Diplomaten, Geschäftsleuten oder Entwicklungshelfern. Damit sind Kinder gemeint, die in engem Kontakt mit mehreren Kulturen aufwachsen und einen hochmobilen Lebensstil haben.
Was ist daran besonders?
TCK-Buch
Angefangen bei „A“ wie Abschied muß man sagen, daß das Abschiednehmen ihr Leben prägt.
Weiter gehts mit „B“ und den Beziehungen. Wer oft Abschied nehmen muß, lebt seine Beziehung mit einer anderen Intensität als jemand, der seßhaft ist.
„Zum Beispiel führt die hohe Mobilität im Leben eines TCKs oft zu besonderen Beziehungen zu Menschen in aller Welt, aber sie erzeugt auch Traurigkeit über den chronischen Verlust dieser Beziehungen.“ (Zitat von Seite 92)
Die erweiterte Weltsicht ist ein offensichtlicher Vorteil für ein TCK. Doch wem gegenüber fühlt es sich loyal? Soll es die Fußballmannschaft seines Herkunftslandes oder aber diejenige des Gastlandes anfeuern? Und wie fühlt es sich, wenn anläßlich eines Nationalfeiertages der Sieg über das eigene Herkunftsland gefeiert wird?
Die Autoren haben auf gute Art die unterschiedlichen Facetten eines TCK-Lebens dargestellt.
Da ich selbst als TCK aufwuchs, gab es für mich viele Aha-Momente beim Lesen des Buches. Ich selbst hätte mein Leben nicht so analysieren und beschreiben können. Ich bin mit einem TCK verheiratet, und unsere Kinder leben nun auch in mehreren Kulturen.
Wer bereit ist, sich mehr mit dem TCK-Dasein auseinanderzusetzen, dem empfehle ich die Lektüre dieses intensiven, aber doch leicht geschriebenen Buches.
Damit wäre ich zu guter Letzt bei „Z“ angelangt: Für die Zukunft ist es wichtig, daß ein TCK ohne Trauer und Zorn auf das blicken kann, was es in der Vergangenheit erlebt hat. Nur so bekommt es einen festen Blick und neue Ideen für die eigene Zukunft!
Christel Pusch
Wer sich mehr für Missionarskinder (abgekürzt MKs) und ihre spezielle Situation interessiert, dem empfehlen wir einen Besuch auf der Seite von www.mk-care.org.
Platz für DorfpalaverTimon hält frisch geerntete Erdnüsse in der Hand – rechts das FeldSchlafstelle eines HirtenZwei Nigerianerinnen kommen uns mit ihren Traglasten entgegen.Dies ist eine Grabstätte.Zwischen dem Führer und uns Kindern befindet sich die Grenze.Wir laufen an einem Hirsefeld längs.Dies ist der Berg von Rhumsiki.Nun sind wir wieder zurück im Quartier.
Unmengen GranitfelsenSchlucht mit WasserlaufReißendes WasserRuhige Stelle mit Sandstrand
In den Herbstferien sind Mama, Timon und ich für drei Tage verreist. Wir wollten mal ein paar typisch touristische Orte besuchen.
Da die Autos der ΕΒΜ zu altersschwach sind, haben wir es vorgezogen, ein Auto mit Chauffeur zu mieten. Eine Freundin von Mama ist übrigens auch noch mit uns gereist.
Als erstes fuhren wir die bekannte Strecke Richtung Garoua. Auf halbem Weg bogen wir von der Hauptsraße ab. In Guider gab es einen dezenten Hinweis darauf, daß links der Straße der Weg zu den „Gorges de Kola“ führt. Unterwegs hatten wir schon mehrmals den Mayo Louti überquert. Da er nicht mehr viel Wasser führte, konnten wir uns kaum vorstellen, daß es in dieser trockenen Gegend eine Schlucht geben könnte. Der Weg wurde immer schmaler, bis er schließlich endete. Links von uns entdeckten wir Unmengen Granitfelsen. Das sollte eine Schlucht sein? Ein paar Dorfjungens ließen nicht lange auf sich warten. Sie zeigten uns, wie wir am besten über diese Felsen klettern konnten. Und dann sahen wir tatsächlich tief unter uns das Wasser!
Die Führer wollten uns noch eine Badestelle zeigen. Das konnten wir uns nicht vorstellen, daß man in dem reißenden Wasser baden könnte. Wir balancierten also weiter, bis wir an eine Stelle oberhalb des Wasserlaufes kamen. Tatsächlich entdeckten wir dort eine ganz hübsche Bucht.
Hier erfrischten wir uns, indem wir durchs Wasser wateten. Wir bewunderten rote Libellen. Timon hat sich die Hosentaschen so voll Steine gepackt, daß wir Sorge hatten, er würde seine Hose verlieren. Für mich haben die Dorfjungens noch von einem besonderen grauen Felsen einen Stein herausgehauen. Mir gefiel die Farbe so gut!
Es war Mittagszeit und die Sonne brannte heiß. Da sind wir wieder zum Auto zurückgelaufen. Eine halbe Stunde später hatten wir eine Autopanne. Es war praktisch, daß dies gerade bei einem Marktflecken passierte. Mama kaufte uns weiche Brötchen. Eine Frau bot uns die besonderen kleinen Eßbananen an. Auf der anderen Straßenseite hat Mama noch Bororo-Frauen gegrüßt. Sie gehören zu einem Nomadenvolk und verkauften Milch von ihren Herden. Diese Frauen sind sehr hübsch!
Die Fahrt ging recht bald weiter. Durch die Reparatur muß es einen Kurzschluß gegeben haben. Denn nun ertönte ein andauernder schriller Pfeifton im Auto. Wir ließen uns davon aber nicht die gute Laune nehmen.
In Garoua haben wir erst mal unser Quartier bezogen. Dann sind wir zum Kunsthandwerkermarkt gegangen. Dort gab es interessante Sachen zu sehen. Ich habe mir ein Armband gekauft.
Anschließend haben wir eine Missionarsfamilie besucht und sind mit ihnen schwimmen gegangen. Abends hätten wir gerne noch das Nilpferd Africa von Nahem gesehen. Meist kommt es am späten Nachmittag bei der Brücke von Garoua aus dem Wasser. Als wir dort waren, war es aber noch in ca 200m Entfernung am Schwimmen.
Erster Vorsprung des Berges in RhumsikiBeeindruckende Kakteen am WegesrandDiese Grotte diente den Ureinwohnern als Behausung.Blick aus der Grotte, auf den Ort RhumsikiJetzt ist Klettern angesagt...Blick zurück auf den Weg, den wir genommen haben
Dieser Junge hofft, uns seine selbstgeflochtenen Strohhüte verkaufen zu können.Ruhepause auf dem Gipfel
die sogenannte „Mondlandschaft“Blick in den Abgrund – unter der Kante befindet sich eine weitere Höhle.Auf dem AbstiegTimon beim Rückweg, der Führer hilft, und der Hutverkäufer hofft immer noch auf Kundschaft.Der Junge mit den Hüten hat den ganzen Weg barfuß zurückgelegt.Baumwurzeln am FelsenWunderschöner Sonnenuntergang
Jetzt ist weit mehr als eine Woche vergangen, seit ich meinen Reisebericht angefangen habe.
Am Dienstag haben wir uns auf den Weg nach Rhumsiki gemacht.
Dieser Ort befindet sich in den Bergen, an der nigerianischen Grenze. Wir kamen rechtzeitig genug an, um noch einen Spaziergang auf den Berg zu machen.
Aus dem Spaziergang wurde eine Kletterpartie. Wir mussten ganz schön aufpassen. Aber gerade das hat uns tüchtig Spaß gemacht.
Nach dem Abendessen haben wir uns unter einen Baobab-Baum gelegt und den Sternenhimmel bewundert. Da Vollmond war, war es erstaunlich hell. Wir haben gesungen und die Natur genossen!
Adventskerzen in einer mit Sand gefüllten Kalebasse
Wir haben unser Wohnzimmer etwas adventlich geschmückt.
Natürlich bekamen die Kinder auch einen Adventskalender. Aus kleinen Socken konnten sie jeden Tag einen Bonbon oder Kaugummi herausholen.
Jeden Abend hatten wir eine besondere Zeit. Da haben wir gemeinsam in einem Adventskalender-Geschichtenbuch gelesen. Verschiedene Adventsbräuche und ihre Ursprünge wurden darin vorgestellt.
Könnt Ihr Euch vorstellen, daß es etwas absolut Besonderes war, daß jedes unserer Kinder einen Schokoladen-Adventskalender sein eigen nennen durfte? Ich wage zu behaupten, daß wir in ganz Maroua die einzigen waren, die so etwas besessen haben. Lieber Besuch aus Deutschland hatte diese Überraschung im Gepäck gehabt!
Timon beim täglichen Gang an den Kühlschrank
Um sicher zu gehen, daß die Schokolade nicht schmilzt, haben wir die Kalender allerdings im Kühlschrank aufbewahrt!
Von Bernice selbstgebastelter Adventskalender
Als Eltern haben wir von Bernice einen Adventskalender geschenkt bekommen. Sie hatte ein Puzzle bemalt. Im Laufe der Zeit konnten wir das Bild komplettieren. Das war eine feine Sache.
Christel mit dem fast fertigen Puzzle
Abschließend Bilder von unseren Kindern an Weihnachten: